Endlich Wasser
Usungilo heißt ein armes Bergdorf im Südwesten des ostafrikanischen Landes Tansania.
„Armut“ bedeutet hier vor allem: kilometerlange Wege zu unzugänglichen, unergiebigen, unsauberen Wasserschöpfstellen.
Vier Dörfer der Verwaltungsgemeinschaft Mang’oto, zu der auch Usungilo gehört, hatten zwar bereits im Jahr 2002 ein Wassersystem mit Dutzenden von Wasserzapfsäulen und kontrollierter Qualität erhalten.
Der Tansania-Kreis Halberstadt und der Ev. Pfarrsprengel Ströbeck hatten dafür von der Berliner Stiftung “Nord-Süd-Brücken“ einen großzügigen Zuschuss erhalten, aber für Usungilo, das in den Livingstone Bergen noch höher als Mang’oto liegt, hatte es nicht gereicht.
Doch „Nord-Süd-Brücken“ (die in den Neuen Bundesländern den „SOLI“-Beitrag aus DDR-Zeiten verwalten) hatte ein Einsehen und gewährte 2006 noch einmal 6000 Euro. Dieses wurde durch etliche Spenden aus dem Bereich Halberstadt und aus Italien aufgestockt und reichte, um nunmehr Usungilo anzuschliessen. Hinzu kam die kräftige Unterstützung durch Pater Camillo, der nicht nur seit über 30 Jahren als kath. Priester in Tansania tätig ist, sondern sich auch zum Wasserexperten gemausert hat und obendrein italienische Ingenieure zum ehrenamtlichen Einsatz bewegen konnte.
Pfarrer i.R. Hartmut Barsnick erhielt Ende August den erlösenden Telefonanruf von Pastor Adrick Mwambemba: Usungilo hat „Maji safi“ (sauberes Wasser); die Einweihung wurde am 29.08.2010 gefeiert.
1200 sehr arme Dörfler haben jetzt mehr Hygiene, Gemüseanbau und Viehhaltung, können Ziegel für stabilere Häuser brennen – und werden garantiert unter weniger Magenbeschwerden leiden – in Tansania eine weit verbreitete Krankheits- und Todesursache.
Somit hat der Tansania-Kreis Halberstadt zusammen mit dem Pfarrsprengel Ströbeck wieder ein konkretes, an den Basisbedürfnissen der afrikanischen Partnergemeinden orientiertes Entwicklungsprojekt zum Abschluss gebracht – andere dürfen und werden folgen.