Der "Tag der Waisen"

Festessen am Tag der WaisenJedes Jahr findet der „Tag der Waisen“ in einigen Dörfern statt. Initiiert wird er von der jeweiligen Kirchgemeinde unter Zusammenarbeit mit der gesamten Ortsgemeinde für alle Waisenkinder des Dorfes.

Die Jugendgruppe der Gemeinde hatte die Idee, auf die Lebenssituation dieser kleinen Menschen aufmerksam zu machen. Sie sind Teil unseres Lebens und unserer Zukunft. Wir alle sind für sie verantwortlich. Wir müssen uns um sie kümmern.

Der „Tag der Waisen“ ist eine gute Tradition geworden. Er findet einmal im Jahr an einem Sonntag statt. Das ganze Dorf sollte an diesem Tag erkennen, dass Waisenkinder nicht billige Arbeitskräfte sind, sondern wir Verantwortung für diese jungen Menschen haben.

Was bisher passierte

Vor jedem „Tag der Waisen“ finden Vorbereitungstreffen mit den Verantwortlichen in den Dörfern statt. Für viele kleine Leute muss das Essen gekocht werden und ein Ablaufplan mit den jeweiligen Rednern erstellt werden.

Feiern sind ganz anders als in Deutschland. Doch bei den Vorbereitungen wird bereits die aktuelle Lage der Waisen in den Orten diskutiert und überlegt, wie besonders hilfsbedürftige Kinder und ihrer aufnehmenden Familie unterstützt werden können. Die Einwohner staunten an diesen Tagen oft selbst:„Was? Wir haben so viele Waisenkinder?“. In manchen Ortschaften sind bis zu 300 Kinder betroffen, die einen oder beide Elternteile verloren haben.

Unter Leitung der Diakoniebeauftragten des Kirchenkreises Tandala, sowie mit der Frauen- und Kinderbeauftragten Ndihuvila Sanga und den Verantwortlichen in den Gemeinden werden die Vorbereitungstreffen und das Ereignis realisiert.


Kindergärten

Kindergärten können einen wertvollen Beitrag zur Versorgung der Kinder leistenAus dieser Tradition entstand in den Dörfern die Verantwortung für die Kleinen. Auch wenn schon immer ein starkes Bewusstsein für den Wert der Familie und den Mitmenschen in Tansania gehegt wurde, so verstärkte sich dieser Gedanke wieder. Denn HIV/AIDS und Armut hat Folgen, die eine zu große Belastung für die Familien in der Dorfgemeinschaft darstellen. So meint man nun, wir brauchen verstärkt Kindergärten für Drei- und Vierjährige.

In staatlichen „Pre-Schools“ unterrichtet ein Grundschullehrer bis zu 100 Vorschulkinder im Alter von fünf bis sechs Jahren. Jedoch leben viele Kleinkinder „auf der Straße“ und sind auf sich selbst gestellt. Eltern und größere Kinder ab 10 Jahren arbeiten auf dem Feld. Die jüngeren Kinder ab drei bleiben im Dorf. So können diese eine freie und unbeschwerte Kinderzeit und viel Bewegung in der Natur genießen. Das soziale Zusammenleben der Kinder funktioniert sehr gut.

Eine frühkindliche Förderung der Dorfkinder wird durch Kindergärten möglichDoch die mangelnde Möglichkeit der Aufsicht durch Erwachsene hat Folgen. So erfahren diese Dorfkinder anders als unsere Kinder keine „frühkindliche Förderung“. Und, das ist wohl der größte Nachteil, in der pitschnassen Regenzeit gibt es schlimme Erkältungserkrankungen.

Schuhwerk haben die wenigsten, von Regenkleidung ganz zu schweigen. In der Trockenzeit ist es heiß und staubig. Warmes Essen gibt es erst am späten Abend bei Heimkehr der Eltern vom Feld.

Kindergärten könnten diesen Mangel ausgleichen: ein warmes Mittagessen und mehrere Stunden im Trockenen bieten. Aus Spenden finanzieren wir den Monatslohn von 7,50€ für die jeweilige Erzieherin. Wir bezuschüssen ein Frühstück (Mo-Fr) für alle Kinder und Versorgen sie mit Kindersachen der Sponsoren.


Was schon erreicht wurde

Der Jugendchor Tandala betreibt in seinem Jugendzentrum eine Kinderkrippe und stellte in Eigeninitiative Räume für einen Kindergarten zur Verfügung. Wir gaben einen finanziellen Zuschuss von 30% für die Errichtung von einer ausreichenden Außentoilette mit Wasseranschluss für die Kinder. Eigentlich ist die Erziehung und Unterbringung der Kinder eine Aufgabe der Ortsgemeinde, doch auch hier fehlt es an Mitteln.

In Mang'oto und Moranga wurden 2012 bereits Kinderkrippen für je 40 Kinder gegründet. Dort erfahren die Kinder jetzt die Frühförderrung die sie sonst nicht bekommen würden. Demnächst sollen auch in Usungili und Makangalowe Kinderkrippen errichtet werden.

 

Was wir benötigen

  • Kindergärtnerinnen müssen ausgebildet werden und Aussicht auf ein gutes, regelmäßiges Gehalt haben, sonst besteht die Gefahr der Abwanderung. Ein Monatsgehalt beträgt 70.000 TSH (ca. 35€). Die Ausbildung der Lehrkräfte kostet je nach Schule bis zu 1 Mill TSH (ca. 600€)
  • Nach Möglichkeit suchen wir regelmäßige Sponsoren im Sinne von Partnern für diese langfristige Herausforderung.